Als neuer Schulleiter des Donau-Gymnasiums möchte ich mich gerne auch kurz auf unserer Homepage vorstellen, denn Webseiten von Schulen werden immer wichtiger, v. a. was aktuelle Informationen über die Schule und deren Wirkung nach außen anbetrifft.
Meine schulische Laufbahn begann 1977 als Referendar mit Englisch/ Sozialkunde in München-Schwabing am Oskar-von-Miller Gymnasium mit einem Zweigschuleinsatz am Gymnasium Erding, wo ich das Glück hatte, Herrn StD Wilfried Rotter, den Autor der bekannten „Your Companion To ...“-Serie, als Betreuungslehrer zu bekommen. Stolz bin ich auch heute noch, dass ich am „Ossi“ zum Gesamtseminarsprecher der damaligen drei Seminare gewählt worden bin. Da ich schon damals mit einem Einsatz im deutschen Auslandsschulwesen liebäugelte, nahm ich ein Erweiterungsstudium für das Fach Deutsch auf, das ich gleichzeitig mit dem zweiten pädagogischen Staatsexamen abschloss. Mit dem Erweiterungsfach Deutsch erhöhen sich die Vermittlungschancen in den Auslandsschuldienst.
Weitere Stationen waren dann Vilsbiburg, wo ich lange Jahre Stundenplanreferent war und u. a. einen Schüleraustausch mit Los Angeles ins Leben rief, die Deutsche Schule in Oslo von 1992 bis 1998, das Gymnasium Dingolfing, an dem ich drei Jahre als Mitarbeiter in der Schulleitung fungierte und schließlich fünf Jahre als Schulleiter der Deutschen Schule der Borromäerinnen in Kairo, einer der renommiertesten deutschen Auslandsschulen. Nun bin ich in Kelheim, einem wunderschön gelegenem Städtchen an Altmühl und Donau gelandet.
Das alles mitgetragen hat meine Familie, meine Frau und unsere beiden Söhne, die inzwischen flügge geworden sind und beide studieren.
Was meine pädagogischen Ansichten bzw. die Grundprinzipien meines Führungsstils als Schulleiter anbetrifft, möchte ich einige Passagen aus meinem Antrittsvortrag vor dem Kollegium des DGK zitieren:
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Prinzipien meiner Arbeit:
1. Das magische Viereck der Schulleitung oder die 4 K`s:
Konzipieren, Kooperieren, Koordinieren, Kommunizieren.
a) Konzipieren:
Eine moderne Schule braucht, so bin ich der festen Überzeugung, mehr als nur eine Leitung im Sinne einer Verwaltung, die den Schulbetrieb aufrecht erhält. Eine Schule heutzutage kann, darf und muss für sich Ziele bestimmen, die die Schulgemeinde gemeinsam anstreben und verwirklichen soll. Der Schulleiter spielt dabei eine ganz wichtige Rolle, wenn es darum geht, gemeinsame Leitziele zu entwerfen, eine Konzeption zu organisieren.
b) Kooperieren:
Die moderne Organisationswissenschaft hebt zwar die Bedeutung der Führungskräfte hervor, aber es ist sonnenklar, dass eine Person alleine auf verlorenem Posten ist, wenn es darum geht, große Organisationseinheiten funktional zu halten und effizient zu gestalten.
Was heißt das konkret für unserer Arbeit vor Ort? Der Schulleiter soll im Wesentlichen für die Vertretung der Schule nach außen verantwortlich sein, während Stellvertreter, Mitarbeiter und andere Funktionsträger für den sog. reibungslosen Alltagsbetrieb verantwortlich zeichnen. Die Vertretung nach außen ist nicht rein repräsentativ zu verstehen, sondern bedeutet vielmehr Kooperation mit KM, MB, Schulaufwandsträger, Kommune, Presse, aber auch den zentralen Organen der Schulgemeinde, wie Personalrat, Elternbeirat, SMV usw.
c) Koordinieren:
Als Schulleiter muss man heutzutage vieles delegieren, da das Aufgabenspektrum schier endlos scheint und der Kopf für die schon erwähnten konzeptionellen Dinge einigermaßen frei bleiben soll. Delegieren bedeutet aber nicht einfach abgeben, sondern beinhaltet die Pflicht zur Rückmeldung, sodass beim Schulleiter dann die Fäden zusammenlaufen,
d) Kommunizieren:
Heute genügt es nicht mehr gute Schule zu machen, man muss es auch darstellen und sogar nachweisen können. Das mag manchem mühselig erscheinen, ist es zugegebenermaßen auch oft, aber es dient auch der Reflexion dessen, was man tut und plant, führt insgesamt - das ist meine eigene Erfahrung – zu strukturierterem Arbeiten und hilft somit auch wieder Energien einzusparen. Die Darstellung der eigenen Arbeit nach draußen ist aber auch wichtig, weil wir als Schule mit anderen Schulen verglichen werden, ob uns das nun gefällt oder nicht. Und – das darf man auch nicht außer Acht lassen: Die Schulen kosten den Steuerzahler viel Geld und da ist es nur recht und billig, wenn der Geldgeber Rechenschaft verlangt.
2. Außenwirkung der Schule:
Zur Außenwirkung einer Schule trägt vieles bei: Das kann ein schönes Schulgebäude sein, eine attraktive und informative Homepage, Erfolge bei Schülerwettbewerben, kulturelle Veranstaltungen in der Schule usw. usf. – den größten Einfluss auf das Bild, das die Schule nach außen bietet, haben aber Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, durch die Art und Weise, wie Sie im Unterricht mit den Kindern umgehen, wie Sie Ihre Klasse managen, um es auf Neu-Deutsch zu sagen, denn darüber wird zu Hause am Tisch, im Freundeskreis und in der Öffentlichkeit gesprochen.
Der verantwortungsbewusste Umgang mit den uns anvertrauten Schülerinnen und Schülern und deren Eltern ist auch die Grundlage eines guten Schulklimas. Es gehört aber noch ein bisschen mehr dazu:
- Wir Kollegen müssen miteinander reden, nicht übereinander!
- Interna müssen auch intern bleiben! Das heißt, wenn jemand mit irgendetwas im Haus nicht zufrieden ist, sollte er/ sie versuchen, das Problem intern zu lösen und nicht öffentlich über die Schule schimpfen, auch nicht über Kollegen, den Chef mit eingeschlossen, denn das wäre dem Sägen, an dem Ast auf dem man sitzt, gleichzusetzen.
3. Schulentwicklung:
An Maßnahmen zu einer planvollen Schulentwicklung, die auch dokumentiert und verifiziert wird, kommt heutzutage niemand, keine Schule mehr vorbei. Einsicht in die Notwendigkeit, um Lenin zu zitieren, erhöht den Freiheitsspielraum – will sagen, wenn man die Bedingungen zumindest teilweise selber bestimmen kann, ist das allemal besser als wenn einem das Ganze aufgezwungen wird, ohne dass man dann noch Einfluss hat.
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